Kommunikation | Rhetorik

AUCH IN KRISEN ÜBERZEUGEN

 

Ein professionelles Krisenmanagement besteht aus vielen Bausteinen. Neben inhaltlichen und strukturrelevanten Lösungen ist vor allen Dingen eine professionelle Kommunikation entscheidend. Blicken Sie hinter die Fassade von Rhetorik, es geht um mehr als nur um Worte.

Beispiel: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder steigerte zu Anfang der Corona-Krise seine Umfragewerte - und zwar massiv (um jedoch später wieder einzubüßen, doch dazu später). War es ein Trick? Oder kann das jeder?


HOHE PRÄSENZ - KLARE WIRKUNG

 

Analyse: Eine zielführende und gelungene Kommunikation, welche uns selbst in Krisen das Gefühl von Sicherheit vermittelt, besteht aus einem Mischverhältnis äußerlicher Wirkungsmerkmaler und inhaltlicher Komponenten. Die äußerlichen Wirkungskriterien sind:

  • ein fester Stimmsitz
  • eine klare Wortwahl mit vielen Hauptsätzen
  • und einer dezidierten Körpersprache

All das vermittelt Klarheit, Struktur und Kompetenz - etwas, wonach wir uns sehnen in Zeiten der Verunsicherung. Doch das ist längst nicht alles. Ähnlich wie beim Kochen kommt es auch in der Krisenkommunikation auf die richtigen, emotional kontextuierten Zutaten und Gewürze an.

KOMMUNIKATION

RHETORIK UND IHRE ZUTATEN

 

Bleiben wir beim Beispiel Krisen: Krisen führen zu massiver Verunsicherung und Verunsicherung ist ein emotionaler Zustand. Deshalb sind es neben sachbezogenen Inhalten vor allem die richtigen Emotionen, mit denen Sie Ihre Mitarbeiter erreichen können. Wenn Sie die Bedürfnisse und Emotionen Ihrer Mitarbeiter verstehen, ja vielleicht sogar Einblick in das Werte- und Bedürfnissystem Ihrer Mitmenschen haben, können Sie auch die Zutaten Ihrer Kommunikation gezielt bestimmen. Einige dieser Zutaten können sein:

  • das richtige Timing
  • wenig Spielraum für Interpretationen und Gerüchte
  • emotionaler Konsens und aufrechtes Verständnis
  • und am wichtigsten: Authentizität

Fühlen sich Menschen beispielsweise in ihrem emotionalen Bedürfnis nach Sicherheit vernachlässigt, so ist dies ein Nährboden für Unzufriedenheit, Gerüchte und alle damit verbundenen, auch fatalen Folgen. Und denken Sie daran, es sind meist die besten Mitarbeiter, die sich nach anderen Arbeitgebern umsehen, sobald sie Krisen wittern.

VERBINDLICHKEIT SCHAFFT VERTRAUEN

 

Und weil das so ist, sollten Sie unklare Informationen, das Verschweigen von Dingen oder zu viel Zögerlichkeit ebenso vermeiden wie verallgemeinernde Schuldzuweisungen, vorschnelle Schlussfolgerungen und unbedachte Schnellschüsse. Blinder Aktionismus ist selten zielführend und wird schnell enttarnt. Und so gilt: Balance ist gefragt, die Dosis macht das Gift.

Vertrauensbildung ist das A und O.

Wann immer Sie vor Ihre Mitarbeiter treten, dann tun Sie das sowieso mit Ruhe, Ausstrahlungsreichtum, Souveränität, emotionaler Offenheit, innerer Stärke, Ehrlichkeit und Präsenz. 

"Ich kenne nicht einen Unternehmer, der nicht auch durch schwere Zeiten gegangen wäre. Was einen guten Gründer auszeichnet, ist die Fähigkeit Krisen zu bewältigen." - Jochen Schweizer -