ANGSTFREI DURCH KRISEN
Niemand möchte das erleben: Der Verlust von Partner, Arbeitsplatz, eines Angehörigen oder des gewohnten Zuhauses fühlt sich an wie ein gemeiner Stich. Auch Stiche kommen plötzlich, tun höllisch weh, können Angst machen und versetzen uns im schlimmsten Fall in einen Schockzustand. Die Folge: Rationales Handeln ist kaum möglich. Doch hinter jeder Krise verbirgt sich ein System.
KRISEN STECHEN WIE SKORPIONE
Alle Krisen haben einen gemeinsamen Nenner. Es handelt sich um Situationen, auf die wir uns nicht vorbereiten können oder uns nicht vorbereitet haben, weil es zu unwahrscheinlich schien, dass das betreffende Ereignis je eintreten würde. Deshalb fehlt uns zur Bewältigung die Strategie. Erster Lösungsansatz:
Jeder von uns trägt in sich zwei Stellschrauben: Verletzlichkeit und Widerstandskraft.
Und weil beides bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt ist, versteht unter "Krise" auch jeder etwas anderes. Wir sind unterschiedlich verletzbar und verschieden in den Möglichkeiten, mit innerer Kraft gegen Krisen anzukommen. Doch niemand ist alleine und schon gar nicht Sie: Ihre Verletzlichkeit können wir analysieren und Ihre Widerstandskraft gemeinsam trainieren.
INNERE ABWEHR & VERHALTEN
Beim Durchleben einer Krise kommen wir an Grenzen der Belastbarkeit. Was uns belastbar macht ist die innere Fähigkeit zum Widerstand. Und die setzt sich zusammen aus sogenannten „inneren Abwehrmechanismen“ und aus Verhaltensmustern zur Bewältigung komplexer Situationen, den sogenannten "Coping-Strategien".
- Abwehrmechanismen sind unterbewusste Denkvorgänge, mit denen Angst und Stress vermieden werden sollen.
- Coping-Strategien sind Verhaltensmuster zur Bewältigung erlebter Ereignisse.
Kurzum: Wir handeln, verdrängen und wir überspielen Krisen wie wir es gewohnt sind. Schließlich hat uns das Duo Abwehrmechanismus & Coping-Strategie bisher recht gut durchs Leben gebracht. Doch jetzt in einer Krise reichen alte Strategien nicht aus. Zeit für einen Wechsel. In vielen meiner Trainings geht es ums Erarbeiten neuer Strategien, um Krisen - so wie einen Knoten - Schritt für Schritt zu lösen.
KRISEN SIND KNOTEN - SIE LASSEN SICH LÖSEN
Behalten Sie den Überblick und denken Sie daran: Krisen lassen sich in Phasen unterteilen, es ist immer gut zu wissen, wo man gerade steht.
Phase 1: Schock am Beispiel der Corona-Krise
Fakten werden überinterpretiert oder verharmlost. So gab es zu Beginn der Corona-Krise sowohl wildeste Verschwörungstheorien als auch allerlei lustige Bilder und Videos. Und natürlich gab es auch die Gruppe derer, die nichts von diesem Thema hören wollte. All das war der verzweifelte Versuch, Macht über eine Situation zu erlangen, worüber keine Kontrolle möglich schien. Deshalb auch der Hamsterkauf von Nudeln und Toilettenpapier - quasi als kontrollausübende Ersatzhandlung zur Grundabsicherung der eigenen Souveränität.
Phase 2: Emotionale Instabilität am Beispiel einer gescheiterten Beziehung
Wie geht es weiter? Nichts ist mehr wie vorher! Die Gefühle Angst, Traurigkeit, Wut, Selbstzweifel, Unsicherheit und Hoffnungslosigkeit wechseln sich ständig ab und niemand kann etwas dagegen tun. Gut zu wissen, dass unser Gehirn in dieser Phase längst den Ausweg aus der Krise vorbereitet. Erinnerungen an Geschehenes werden angesehen und mit Fakten abgeglichen und sortiert. Je weniger wir verdrängen, umso schneller sind wir bereit für die dritte Phase.
Phase 3: Akzeptanz - unser Gehirn macht das schon
Das Gefühlschaos liegt hinter uns - zumindest meistens. Erlebtes kann nun klar und rational benannt werden. Jetzt geht es darum, neue und konstruktive Wege anzusteuern. Die Kreativität rückt in den Vordergrund. In dieser Phase spannt unser Gehirn den Bogen für den nächsten Schritt.
Phase 4: Aufbruch - erste Erfolge stellen sich ein
Optimismus macht sich breit. Endlich ist sie da, die Einsicht, dass wir uns aus - und möglicherweise sogar dank der Krise - weiterentwickelt haben. Gratulation: Sie sind bereit für eine neue, großartige Zukunft.
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KRISENKOMMUNIKATION - SO ZEIGEN SIE STÄRKE
Anmerkung:
Für bedrohliche Krisen oder ausweglos erscheinende Situationen wenden Sie sich am besten an rund um die Uhr erreichbare psychiatrische oder in Krisenintervention geschulte Dienste des Gesundheitssystems und der Seelsorge in Ihrer Region/in Ihrem Land - als Therapeut und Trainer kenne und achte ich meine Grenzen!